Donnerstag, 16. September 2010

Stefanie Meier



Stefanie Meier ordnet. Ein raumgreifender Stapel von aus Kartonpappe geschnittenen Buchstaben “u“, “n“ und “d“ ist an eine Eckwand gelehnt. Die einzelnen Buchstaben sind kaum mehr als solche erkennbar und erlangen durch die Schichtung eine eigenständige Form und Struktur. Die Bedeutung von “u n d“ ist nur noch zweitrangig. Die Schnittstellen der einzelnen Buchstaben treten in ihrer Materialhaftigkeit in den Vordergrund und die durch die Schichtung entstandene Öffnung schafft ein neues Raumgefüge. In einer gewissen Entfernung zu der gestapelten Arbeit, sind drei Eisengestelle nebeneinander aufgereiht, die entfernt an begehbare Ständer erinnern. Die als “Stahlregale“ konzipierten Gestelle haben sich allerdings durch ihre Anordnung aus dem gedachten Regalkontext gelöst und verweisen nur noch durch ihre äußere Form auf Mechanismen von Ordnung, Struktur und Stapeln. Die unterschiedliche räumliche Beanspruchung durch die Eisengestelle und die gelagerten Papp-Buchstaben offenbart Varianten und Möglichkeiten des Platzschaffens und räumlichen Ordnens.

Gwendolin Kremer

ohne Titel. 2010
Pappe, Stahl

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